Dienstag, 12. August 2014

Tapeten und Farben

Mit riesen Schritten geht es im Haus voran und ich komme einfach gar nicht mehr zum Fotos machen (und erst recht nicht zum pflegen des Blogs). Nachdem der Außenputz fertig gestellt wurde und wir das Haus nun auf Grund der Werksferien bei FingerHaus eine Weile für uns alleine hatten, wollten wir die Zeit natürlich bestmöglich nutzen und die ca. 550 qm Wand- und Deckenflächen mit Tapete und Farbe verzieren.

Da allgemein empfohlen wird, die Tapete nicht direkt auf den Gipskarton zu kleistern, haben wir zunächst an zwei Tagen das gesamte Haus mit Tiefengrund vorbehandelt. Benötigt haben wir knapp drei 10 Liter Kanister (Billig-Zeug aus dem Baumarkt) die wir zusätzlich mit ca. 20% weißer Dispersionsfarbe vermischt haben (ebenfalls Billig-Zeug aus dem Baumarkt). Durch die Beimischung der Farbe, kann man besser erkennen welche Flächen bereits ausreichend mit Tiefgrund behandelt wurden und gleichzeitig mildert es den Kontrast zwischen weißem Gips und den dunklen grau-braunen Gipskartonplatten etwas ab.

Bei dieser Gelegenheit haben wir uns dann auch gleich daran gemacht, die vielen Unebenheiten an Wänden und Decken zu beseitigen. Von der hochgelobten Qualität der Q2-Verspachtelung bei FingerHaus war zumindest in unserem Haus wenig zu sehen. An so ziemlich jeder Wand- oder Deckenfläche fanden sich Gips-Tropfen/Reste, die teilweise scheinbar notdürftig mit der Spachtel an der Wand verteilt, teilweise aber auch wohl einfach übersehen wurden. Hätte ich mir die Definition der Q2-Verspachtelung vor der Abfahrt der Maler durchgelesen, hätte ich hier sicherlich vor der "Abnahme" noch einige Wände reklamiert.

Die Verspachtelung nach Qualitätsstufe 2 Q2 entspricht der Standardverspachtelung und genügt den üblichen Anforderungen an Wand- und Deckenflächen. Ziel der Verspachtelung ist es, den Fugenbereich durch stufenlose Übergänge der Plattenoberfläche anzugleichen. Gleiches gilt für Befestigungsmittel, Innen- und Außenecken sowie Anschlüsse.
Die Verspachtelung nach Qualitätsstufe 2 umfasst:
die Grundverspachtelung Q1, das Nachspachteln (Feinspachteln, Finish) bis zum Erreichen eines stufenlosen Übergangs zur Plattenoberfläche.
Dabei dürfen keine Bearbeitungsabdrücke oder Spachtelgrate sichtbar bleiben. Falls erforderlich, sind die verspachtelten Bereiche zu schleifen.
Quelle :http://gutachten.geo.net/immobilien/baugutachten/din-norm/din-18202-2005-10-toleranzen-im-hochbau/oberflaechenguete-bei-trockenbauplatten.html 





Da ich nun jedoch meinen Urlaub nicht damit verbringen wollte, für die Nacharbeiten auf die Maler zu warten, habe wir die Unebenheiten mit Hilfe von Spachtel, Schleifbrett und Molto-Fill auf eigene Faust beseitigt.

Anschließend haben wir uns dann daran gemacht, alle Flächen mit Glasvlies zu tapezieren. Benötigt haben wir so grob:
- 11 Rollen StoTap Pro 100 P (50x1m)
- 7 Eimer StoTex Coll à 16 kg

Das Tapezieren der Deckenflächen erfordert aufgrund der Rollenbreite von 1 Meter ein wenig Übung, ist aber zu zweit durchaus machbar. Bei uns hat es sich bewährt, die Tapetenbahnen nach dem schneiden wieder möglichst eng zusammen zu rollen und diese dann direkt an der Deckenfläche entlang abzurollen, so das erst gar keine Luft mehr unter die Bahn gelangt. Wenn man beim ansetzen der Bahn genau arbeitet, sind auf diese Weise selbst Bahnen mit 9 Metern Länge relativ problemlos machbar. Jedem der möglichst glatte Wände ohne Struktur à la Rauhfaser möchte, kann ich das Glasvlies durchaus empfehlen. Einzig das Kratzen und Jucken an den Armen, auch zwei Tage nach Ende der Tapezierarbeiten ist ein wenig störend ;-)

Kurz nachdem die letzte Tapetenrolle angebrochen war, rückten dann auch schon die Fliesenleger von FingerHaus an und macht sich daran zwecks Restfeuchtemessung ein paar schöne Löcher in den Boden der beiden Bäder zu schlagen. Nachdem tatsächlich beide Bäder einen Wert von unter 0,5% relativer Restfeuchte aufwiesen, stellten wir umgehend die Heizung im Haus ab. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Soll-Temperatur des Vorlaufs auf 35° eingestellt und aufgrund der Tapezierarbeiten konnten wir nur eingeschränkt lüften *ächz*
Ein Blick auf den Zählerstand trug dann noch zusätzlich zu unserer Erleichterung bei: Gerade einmal knapp 1300 kWh hat das Estrichprogramm verschlungen. Ein richtig guter Wert, verglichen mit den bis zu 5000 kWh von denen andere Bauherren im FingerHaus-Forum berichten.

Einige Kleinigkeiten wurden noch spontan während der Verlegung verändert und nach nur zwei Tagen waren die Fliesenleger dann auch schon fertig:

Gästebad - Schachbrettboden


Gästebad - Wandfliesen


Hauptbad - Panorama 

Da wir nun auch endlich schon einmal ein wenig Farbe ins Haus bringen wollten, wurde im nächsten Schritt eine der wenigen Mustertapeten im Haus angebracht. In der Ankleide hatte die Bauherrin bei der Gestaltung freie Hand, und herausgekommen ist dann folgendes:



Man kann es zwar auf den Bildern noch nicht erkennen, aber Laminat wurde hier ebenfalls schon verlegt, so dass der Raum nun schon annähernd fertig wirkt. Gekrönt wird das Ganze noch irgendwann von einem quietschbunten Kronleuchter :-D

Gestern und heute war dann auch schon der Trupp für die Endmontage im Haus und hat die Sanitärmöbel montiert, die Türen und Bodentreppe eingebaut, die Treppe ausgepackt und auch sonst noch jede Menge kleine Veränderungen am Haus vorgenommen. Aber davon berichte ich dann im nächsten Blog-Eintrag. Hoffentlich nicht erst wieder in 3 Wochen....